Open Call 2020/2021

Erster Open Call der Kärntner Kulturstiftung KKS

"Umbrüche"

10. September 2020 bis 31. Jänner 2021

Pressekonferenz 8. April 2021

Die Siegerprojekte

FLUSSAUFWÄRTS

„flussaufwärts“ ist ein überregionales Literatur- und Bildungsprojekt des Kärntner SchriftstellerInnen Verbandes KSV, welches in Kooperation mit diversen Kunst- und Kulturvereinen aus dem Alpe Adria Raum in Form von Lesungen und Literaturveranstaltungen mit pädagogischem Fokus und musikalischer Untermalung realisiert und audiovisuell dokumentiert wird. Entlang der historisch bedeutenden Flüsse Drau, Gail und Gailitz reflektieren SchriftstellerInnen die Erzählung Wenn die Gail und die Drau zusammenfließen von Pežihov Voranc, und wollen damit einen vermittelnden, kreativen und integrativen Ansatz für die „Friedensregion Alpe-Adria“ schaffen. Den Start des im Zeitraum von Mai 2021 bis Mai 2022 ca. zehn Veranstaltungen umfassenden Projekts stellt eine vierstündige Sonderfahrt auf einem Holzfloß dar, welches auf der Drau von Lavamünd (Ö) nach Dravograd (SLO) und wieder zurückfahren soll.

(c) Russwurm Photography

© Russwurm Photography

 

INGEBORG-BACHMANN-KUPPEL

Die Ingeborg-Bachmann-Kuppel ist eine begeh- und bespielbare Skulptur der Künstler Armin Guerino und Gerhard Fresacher, die jedes Jahr an kulturell virulenten und gesellschaftlich relevanten Orten im Alpe-Adria-Raum platziert wird und gegenwärtige Themen mit allen Formen der zeitgenössischen Kunst bearbeiten soll. Im Zeitraum von April bis September 2021 setzen Gerhard Fresacher und Alina Zeichen den „Geometrischen Heimatroman“ von Gert Jonke zusammen mit Textfragmenten der namensgebenden Ingeborg Bachmann zur Vermessung einer Landschaft um, wobei sich die beiden Werke zu einem literarischen Duett verbinden, das so noch nie stattgefunden hat. Die Kuppel fungiert dabei als Bild- und Sprachreaktor. Sie wird zum Reflektor, der die umliegenden Fassaden mit Foto- und Videomaterial mittels Projektionen, Laser und Scheinwerfer in Szene setzt. Vorgesehen ist in Folge ab April 2022 die Weiterführung an einem durch die künstlerische Leitung ausgewählten Projektort mit den dazugehörenden ProjektpartnerInnen.

© Armin Guerino

SLOWLIGHT - SEEKING DARKNESS

Unter der Leitung von Karin Schorm und Zahra Mani (schormani) widmet sich „Slow Light“ dem Thema der fehlenden Dunkelheit im Alpe-Adria-Raum. Das vom Klanghaus Untergreith in enger Kooperation mit Radio Agora initiierte Projekt lädt KünstlerInnen dazu ein, den Bezug von ubiquitärer Beleuchtung im urbanen und ruralen Raum zu Kunst, Kultur, Ökologie und Natur herzustellen und zu reflektieren. Stattfinden soll das Projekt zwischen Frühjahr 2021 und 2022 hauptsächlich über das Netzwerk des mehrsprachigen Radiosenders Radio Agora im Äther wie auch im Internet. Zusätzlich soll das Projekt in Buchform dokumentiert werden. Die geplanten Formate umfassen neben Präsentationen, Podcasts und Webinaren ebenso die begleitende Buchpräsentation, wie auch ein Bildungsprojekt, das in Zusammenarbeit mit dem BRG Villach realisiert wird.

 

© Monika Saulich                                                                                                                                         © Zahra Mani

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

WIR KAMEN UND SIE BRAUCHTEN UNS

Das Theaterprojekt des Klagenfurter Ensembles nach der Idee von Peter Wagner beschäftigt sich spartenübergreifend, zwischen Literatur und Dramaturgie, mit dem Thema der als obsolet empfundenen Heimattradition. Gezeigt werden von Prof. Klaus Amann vorgeschlagene, literarische Beiträge der Kärntner AutorInnen Peter Turrini, Josef Winkler, Werner Kofler, Maja Haderlap und Alois Hotschnig, die an den jeweiligen Geburtsorten der Schriftsteller mittels Riesenmarionetten, gestaltet von Manfred Bockelmann, umgesetzt und dargestellt werden. Ab dem Projektstart im Juni 2021 sollen an den fünf Spielorten jeweils zwei bis drei Vorstellungen abgehalten werden, wobei die Figuren (Marionetten), in Absprache mit der KKS, als Präsentations- und Ausstellungsstücke am jeweiligen Spielort verbleiben können. Die KKS begründet die kulturelle Relevanz des interdisziplinären Projekts mit der Möglichkeit der überregionalen Erweiterung in den Landessprachen der Nachbarländer.

© Peter Wagner

159 Einreichungen beim ersten Open Call der Kärntner Kulturstiftung

Hohe Zahl an Einreichungen und Förderansuchen verdeutlicht dringende Notwendigkeit privater Initiativen für den Kunst- und Kultursektor

Bis zum Ende der Einreichfrist am 31. Jänner, der mit insgesamt 200.000 Euro dotierten, offenen Ausschreibung, sind 159 gültige Ansuchen bei der Kärntner Kulturstiftung (KKS) eingelangt. Dem ersten Open Call der KKS zum Thema „Umbrüche“ folgten zahlreiche Kunst- und Kulturschaffende aus ganz Österreich. Die immens hohe Zahl an eingereichten Projekten führt einmal mehr die hohe Notwendigkeit privater Förderinitiativen für den Kunst- und Kultursektor vor Augen.

Die Bandbreite der Einreichungen reicht von klassischen Konzertformaten, über Performances, Ausstellungen, Crossover-Projekten, Theaterinszenierungen, über Film, Video und Kunst im öffentlichen Raum, bis hin zu Streaming und Virtual-Reality-Vorhaben und stellt das ungeheuer große kulturelle Potential Österreichs unter Beweis.

Der Finanzbedarf für alle 159 Einreichungen beträgt gesamt mehr als 15 Millionen Euro. Die Höhe der Gesamtsumme der Ansuchen um finanzielle Unterstützung, die an die KKS herangetragen wurden, beläuft sich dabei auf 7,5 Millionen Euro. Etwa 40 % der gestellten Anträge haben einen direkten Bezug zu Kärnten.

Monika Kircher, Vorstandsvorsitzende der KKS: „Wir waren von der Anzahl, der Qualität und dem ungeheuren Potential der Einreichungen für die erste offene Ausschreibung der KKS überwältigt. Die erstaunlich hohe Anzahl an Einreichungen verdeutlicht eindrucksvoll die soziale Notwendigkeit von privatem Engagement und Investitionen im Kunst- und Kultursektor – insbesondere in Krisen- und Ausnahmezeiten.“

Das hochkarätige Kuratorium, bestehend aus Tanja Prušnik, Daniel Wisser und Wolfgang Waldner sowie Julia Malischnig unter der Leitung von ORF-Kulturchef Martin Traxl hat nach unabhängiger Beurteilung Projekte für die Vergabe von Fördermitteln vorgeschlagen.

 

Ausschreibungstext